Montag, Mai 30
II. Tropic of cancer, Henry Miller
I must say, right at the start, that I haven't a thing to complain about. It's like being in a lunatic asylum, with permission to masturbate for the rest of your life. The world is brought under my nose and all that is requested of me is to punctuate the calamities. (...) Nothing touches me, neither earthquakes nor explosions nor riots nor famine nor collisions nor wars nor revolutions. (...) I am absolutely immune. (S. 72/73)
Einfach sein und Punkt. So könnte man Tropic of cancer von Henry Miller beschreiben. Nicht mehr. Nicht weniger. Dieses teilweise autobiographisches und teilweise fiktionales Roman von Henry Miller erzählt seinen Leser keine Geschichte. Auf jeden Fall nicht in dem bekannten klassischen Sinne. Tropic of cancer ist einfach das, was aus den fließenden Worten entsteht: ein Mensch, die Straßen, die Clubs, eine Stadt, Paris. Ein stream of consciousness, in dem der Leser durch die parisen Straßen geführt wird.
Paris als nicht nur eine weltoffene Stadt, so wie das institutionalisierte Wort es so bürgerlich ausdrückt, sondern vielmehr eine in jedem Hinsicht offene Stadt, indem die Grenzen einfach nicht vorhanden sind. "Paris is like a whore" (s. 102) behauptet der amerikanische Protagonist, der sich stets am Schnittpunkt der Hysterie und Melancholie befindet.
Der Ich-Erzähler (Henry Miller selbst, vielleicht?) verkörpert die Vernichtung des American Dream - eine Idee, die allein abstrakt ist und in langsam die eigene Heuchelei ertrinkt.
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